Von Spielplatz zu Wissenschaft: Wie unser Gehirn beim Spielen lernt

Spielen ist mehr als nur ein Zeitvertreib – es ist eine grundlegende Form des Lernens und Schlüssel zu innovativem Denken.
In einer Welt die auf Effizienz, Produktivität und erarbeitetes Wissen ausgerichtet ist, wird die Bedeutung des Spielens unterschätzt. Doch was genau passiert in unserem Gehirn, wenn wir spielen? Warum fördert spielerisches Lernen nicht nur unsere Vorstellungskraft, sondern auch unsere Fähigkeit, die Welt um uns herum zu modellieren und zu verstehen?

Auf unserer Veranstaltung „Von Spielplatz zu Wissenschaft: Wie unser Gehirn beim Spielen lernt“ hat unser Gast Prof. Dr. Michael Brecht, Professor an der Humboldt Universität zu Berlin, die faszinierende Welt der Spielverhaltensforschung beleuchtet. Sein Vortrag bot spannende Einblicke in das Verhalten von Tieren, insbesondere von Ratten, die auf spielerische Reize reagieren. Humorvoll schilderte er, wie Ratten bei Berührungen nicht nur sichtbare Freude zeigten, sondern durch überraschende Lachgeräusche regelrecht um mehr baten.

Neben dem Versteckspiel bei Ratten widmete sich Herr Brecht auch der Frage, welche Gehirnareale beim Spielen aktiviert werden. Dabei behandelte er eine Hypothese: Geht es beim Spielen wirklich nur ums Gewinnen? Oder ist es wichtiger, auch mal zu verlieren, um die soziale Dynamik des Spiels zu verstehen? Sogar Tiere scheinen diese sozialen Regeln zu begreifen – eine überraschende Erkenntnis, die zum Nachdenken anregt.

In der anschließenden Fragerunde wurden vielfältige Themen diskutiert, darunter die Auswirkungen von Videospielen, wie Ego-Shootern, auf die Persönlichkeitsentwicklung. Auch die altbekannte Frage „Nature vs. Nurture“ kam auf – Ist unser Spielverhalten angeboren oder erlernt? Das Ergebnis des Abends: Es ist eine Mischung aus beidem – wir sind geprägt von unseren Anlagen und unserer Umgebung.

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass Spielen nicht nur Vergnügen ist, sondern ein entscheidender Faktor, um die Welt besser zu verstehen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Deshalb lautet die Botschaft des Abends: Wir sollten alle mehr spielen!

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