Am 23. Juni 2025 fand im Audimax II der Humboldt-Universität zu Berlin eine von der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft geförderte Vorlesungsveranstaltung zum Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder als Lehrperson erkennen“ statt. Rund 200 Teilnehmende vor Ort sowie 270 weitere im Zoom-Raum verfolgten die zweistündige Veranstaltung, die sich einem gesellschaftlich hochrelevanten Thema widmete – der Verantwortung von pädagogischen Fachkräften im Schutz von Kindern.

Ein oft marginalisiertes Thema im Fokus
Wissenschaftlich begleitet wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Detlef Pech aus dem Fachbereich Sachunterricht und seine Didaktik. Sie richtete sich an ein breit gefächertes Publikum: Lehrpersonen, Erzieher*innen, Sozialpädagog*innen, Studierende, Dozierende und Wissenschaftler*innen verschiedenster Hochschulen und Fachrichtungen.
Sexualisierte Gewalt gegen Kinder ist ein tiefgreifendes gesellschaftliches Problem, das auch das System Schule unmittelbar betrifft. Studien der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) zeigen: In jeder Schulklasse sind im Durchschnitt ein bis zwei Kinder betroffen. Lehrkräfte nehmen daher eine zentrale Rolle im Kinderschutz ein – als Bezugspersonen, als aufmerksame Beobachter*innen und nicht zuletzt als verantwortliche Akteuere im Rahmen ihres Schutzauftrags. Doch trotz dieser Verantwortung bleibt das Thema in der universitären Lehrkräftebildung oft randständig. Genau hier setzte die Vorlesung an: Sie machte auf diese strukturelle Lücke aufmerksam, schuf Raum für Reflexion und vermittelte konkrete Handlungsansätze.
Expertise und Erfahrungswissen im Dialog
Besonders eindrücklich war der Austausch mit den eingeladenen Expert*innen:
Noah Dejanović, selbst Betroffener und Lehramtsstudent in Leipzig, sowie Katja Sturm, Referentin beim Kinderschutzbund, brachten sowohl persönliche Perspektiven als auch fachliches Know-how ein. Ihre Beiträge regten zum Nachdenken an, gaben Einblick in die Realität betroffener Kinder – und motivierten dazu, als Lehrperson aktiv hinzuschauen und zu handeln.
Eine Teilnehmerin resümierte im Anschluss:
„Das war ein sehr guter Vortrag mit vielen guten und wichtigen Punkten zum Einstieg. Kann ich nur jedem empfehlen!“
Wir freuen uns, durch unsere Förderung solche wichtigen und wirksamen Projekte an der Universität ermöglichen zu können.

„Dank der Unterstützung durch die HUG konnten die Honorare der Referent*innen sowie ihre Verpflegung finanziert werden. So war es möglich, Noah Dejanović als Vertreter der Betroffenenperspektive und Katja Sturm vom Kinderschutzbund als Expertin einzuladen. Die HUG war die erste Anlaufstelle für die finanzielle Förderung und dank der schnellen Rückmeldung sowie der hilfreichen Begleitung durch Kristin Knebel konnte ich die Veranstaltung erfolgreich umsetzen. Die hohe Teilnehmer*innenzahl zeigt die Relevanz des Themas und motiviert hoffentlich auch andere, eigene Projekte umzusetzen. Für mich war die Organisation sehr bedeutsam, denn sie hat meinen Wunsch bestärkt, mich weiterhin für die Prävention sexualisierter Gewalt gegen Kinder einzusetzen.“
Tanja Hartmann, Studentin M.Ed. Lehramt an Grundschulen,
Antragstellerin & Organisatorin


