Symposium „Kunst – Komik – Kritik. Normverstöße im Kontext von Zensur im 20. Jahrhundert“

Mit Unterstützung der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft fand das dreitägige internationale studentische Symposium „Kunst – Komik – Kritik. Normverstöße im Kontext von Zensur im 20. Jahrhundert“ statt. Die Veranstaltung beleuchtete das Verhältnis von Komik und Zensur aus einer interdisziplinären Perspektive und setzte ein wichtiges Zeichen in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesem Thema.

Im Fokus stand die Frage, wie Komik als Werkzeug gesellschaftskritischer Auseinandersetzung wirken kann – insbesondere in Zeiten und Kontexten der Zensur. In drei zentralen Abschnitten wurden unterschiedliche Facetten dieser Beziehung untersucht:

  1. Komik als Form der Kritik
  2. Analyse von Zensurmechanismen und ihre Umgehung
  3. Scheitern von Komik in zensierten Werken

Interdisziplinäre Ansätze und epochenübergreifende Perspektiven

Das Symposium setzte auf interdisziplinäre Ansätze und analysierte Beispiele aus Literatur, Oper, Theater und Film. Diese wurden epochenübergreifend untersucht, um grundlegende Mechanismen der Komik und ihre Wirkung auf Normen sichtbar zu machen. Ein zentrales Ergebnis war die Erkenntnis, dass Komik nicht immer subversiv wirkt. Sie kann gleichzeitig normstabilisierend sein, indem sie fremde Gesellschaften oder Gemeinschaften ins Visier nimmt.

Komik und Meinungsfreiheit

Die Untersuchung zeigte, dass Komik in Gesellschaften mit einem hohen Maß an Meinungsfreiheit oft offenere Kritik ermöglicht. Hier wird sie weniger zur Verschleierung genutzt, sondern vielmehr als Mittel, um gesellschaftliche Missstände sichtbar zu machen und das Normbewusstsein der Rezipierenden zu schärfen.

Das Symposium füllte eine bisherige Forschungslücke, indem es das Verhältnis von Komik und Zensur tiefgreifend untersuchte. Es bot Studierenden die Möglichkeit, ein dringendes Forschungsdesiderat zu bearbeiten und wichtige Impulse für zukünftige wissenschaftliche Arbeiten zu setzen.


„Das Symposium bot uns Studierenden die Möglichkeit, uns zu einem bislang kaum erforschten Thema international zu vernetzen und dazu erste Thesen zur Diskussion zu stellen. Dass neben den Vortragenden viele weitere Studierende und Lehrende der Berliner Universitäten gekommen sind, um mitzudiskutieren – obwohl wir keine bekannten Persönlichkeiten aus dem Bereich der Komik oder der Zensur eingeladen haben –, hat uns verdeutlicht, dass wir ein sehr gegenwärtiges und dringendes Thema analysiert haben. Ich persönlich fand es in den drei Tagen spannend zu sehen, wie sehr das Maß an Meinungsfreiheit die Form der Komik mitbestimmt und dabei verschiedene Ästhetiken begünstigt.“

Walter Schilling, Co-Organisator des Symposiums