Die Studierendenzeitung UnAufgefordert berichtet in der Regel vom Campusleben der Humboldt-Universität, doch seit einigen Jahren informiert sie auch über Unis aus anderen Ländern. So ging es im Herbst 2022 für einige Nachwuchsredaukteur:innen auf eine Recherchereise nach Griechenland. Die wirtschaftliche Probleme und die damit einhergehenden großen politischen Spannungen, mit denen Griechenland seit Jahren zu kämpfen hat, begründeten die Entscheidung für den Fokus auf das Land in Südeuropa. Um sich über deren Auswirkungen an griechischen Universitäten tiefgreifend und im lokalen Kontext zu informieren, reiste das Team der Unauf an die Aristoteles-Universität in Thessaloniki. Der Austausch mit Studierenden und Professor:innen vor Ort erlaubte es, verschiedenste Aspekte des Studierens in Griechenland zu beleuchten.
Im Ergebnis der Reise entstand durch die finanzielle Unterstützung der HUG eine Sonderausgabe der UnAuf, die von einem griechischen Unialltag unter Polizeischutz, zwischen politischer Polarisierung und sozioökonomischer Verwerfung berichtet. Trotz des starken Kontrasts zu den Verhältnissen in Deutschland blieb die Frage, inwieweit die griechischen Zustände einen Sonderfall darstellen oder ob die an anderen Orten der Europäischen Union zu beobachtenden vergleichbaren Entwicklungen (Rezession, Stärkung der extremen Ränder des politischen Spektrums) auch dort zu solchen problemtischen Bedingungen für die zukünftige Generation führen kann.