„Béatrice et Bénedict“ von Hector Berlioz – Operninszenierungen im Innenhof des Hauptgebäudes der Humboldt-Universität

Die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt setzten sich für die Verbindung von Wissenschaft und Kunst, für die Verzahnung von Theorie und Praxis als ganzheitliche Bildung ein. Die Leiterin des Seminars für Künstlerisch-Ästhetische Praxis, Prof. Dr. Ruth Tesmar, und der Universitätsmusikdirektor, Prof. Constantin Alex, konzipieren Projekte, die Studierenden aller Fakultäten die Möglichkeit bieten, Forschung, Lehre und Kunst als Einheit zu erleben. Im Gesamtkunstwerk Oper kann die Entstehung einer Inszenierung mit allen Facetten von Bühnen- und Kostümarbeiten bis zur musikalischen Umsetzung in einzigartiger Weise nachvollzogen werden.

Die Opéra comique „Béatrice et Bénedict“, für das Jahr 2002 ausgewählt, ist Berlioz’ letztes, 1862 entstandenes Werk in Anlehnung an Shakespeares „Viel Lärm um nichts“. Sie thematisiert die Beziehungen der Geschlechter in provokanter Weise: Das namensgebende Paar zeigt offen seine Hassliebe und Verachtung füreinander. Sie wer- den von einem ‚normalen’ Liebespaar gespiegelt. Die beiden Widerspenstigen werden über eine Intrige so geschickt ‚gezähmt’, dass sie schließlich aus freien Stücken ein Ehepaar werden. Dies aber nur für einen Tag, um das Paradoxon zu leben, dem Widerspruch in sich selbst und in der Beziehung zu entsprechen und ihn sogar zu lieben. Regie und Bühne verantwortete Anne Cornelia Just, Nachwuchssänger und Nachwuchssängerinnen übernahmen die Rollen, Humboldts Philharmonischer Chor und Humboldts Studentische Philharmonie wirkten unter der musikalischen Gesamtleitung von Universitätsmusikdirektor Prof. Constantin Alex mit. Die Premiere der durch die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft geförderten Theaterinszenierung war am 14. Juli 2002, vier weitere Vorstellungen folgten vom 16. bis 20. Juli 2002.