Smart City: Ein Blick in die Stadt der postindustriellen Gesellschaft soon to come!

eine Podiumsdiskussion mit Dr. Philipp Bouteiller (Geschäftsführer Tegel Projekt GmbH), Dr. Frank Büchner (Leitung Energy Management Division, Siemens Deutschland), Prof. Dr. Ilse Helbrecht (Direktorin des Georg-Simmel-Zentrums für Metropolenforschung der Humboldt-Universität zu Berlin), Jürgen Laartz (Director im Business Technology Office, McKinsey), Florian Lennert (InnoZ Berlin LSE), moderiert von Hardy Rudolf Schmitz (ehem. Geschäftsführer der WISTA Management GmbH) in der Siemens AG

Mehr als 50 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in Städten, im Jahr 2050 werden es etwa 66 Prozent sein. Bei einem gleichzeitigen Anwachsen der Weltbevölkerung könnte das bedeuten: für 3 Milliarden Menschen mehr Stadt. Das wäre fast die Verdoppelung unserer heutigen Urbanisation.  Und eines steht 2016 schon fest: Die Ressourcen Wasser, Energie und Agrarflächen werden nicht ausreichen, um eine zweite Verstädterung heutigen Standards zu versorgen.

Zeit für den Dialog mit der intelligenten Stadt!
Der Konferenzsaal im  Siemens-Verwaltungsgebäude ist ein Ort, an dem seit über 103 Jahren über Stadt und Technik gesprochen, geplant und mitentschieden worden ist. Die Einladung hierher haben wir gern angenommen.

In seiner Keynote betonte Florian Lennert, dass jetzt die Lösungen für die zukunftsfähige Urbanisierung gefunden werden müssten, weil jetzt die Städte wüchsen, zu 80 % Metropolregionen in Asien. Und er gab modellhafte Einblicke in eine gar nicht mehr so ferne Smart City mit veränderter Mobilität und Energiegewinnung, „atmender“ Architektur, dem Zusammenführen von Wohnen und Arbeiten zur „Stadt der kurzen Wege“.

Dass die Technologie intelligente Antworten schon hat, ist die eine Nachricht. Hier konnte Dr. Frank Büchner, Siemens AG , viele Lösungsansätze anführen. Dass diese Lösungen mit einer lebenswerten Stadt, mit Pluralität, Individualität und sozialer Teilhabe in Einklang gebracht werden müssen, um zu reüssieren, war die Mahnung, mit der die Stadtforscherin Prof. Ilse Helbrecht die faszinierenden Technikprojektionen in die Straßen der Großstadt herabholte. 

Im internationalen Vergleich, den Dr. Jürgen Laartz darlegte, schaut man auf so eine lebenswerte Stadt wie Barcelona, die sich das Ziel gesetzt hat, erste sich selbst versorgende Smart City zu werden. Nicht unweit der Siemensstadt  plant Berlin die Nachnutzung des Flughafens Tegel als „Berlin TXL – The Urban Tech Republic“, Industrie- und Forschungspark für urbane Technologien, so Dr. Philipp Bouteiller, Direktor der ausführenden Tegel Projekt GmbH.

Diese zweite Veranstaltung unserer HUG-Themenreihe zur Energiewende machte erneut deutlich, dass das „Jahrhundert der Städte“ längst angebrochen ist und wir mitten in einem weltweit sich vollziehenden Prozess stehen, in dem Notwendigkeiten zur Veränderung, technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Akzeptanz noch nicht zusammenpassen.

Impressionen

© Vivian Rheinheimer