Podiumsdiskussion im Rahmen der UnAuf-Medientage 2017
Unter dem Thema „Fürchtet euch nicht? Wie Medien
der Angst in der Gesellschaft begegnet sollten“ diskutierten Vertreter:innen der Medienbranche in einer Podiumsdiskussion im Rahmen des jährlich stattfindenden Inlandsprojektes der UnAufgefordert. Im Anschluss entstand eine Spezialausgabe der UnAuf zum selbigen Thema, deren Druck von der Humboldt-Universitäts-Gesellschaft finanziert wurde.
Gäste waren Sven Becker (Investigativjournalist vom Spiegel), Alexander Kissler (Leiter des “Salons” beim Cicero), Sabine Schiffer (Gründerin des Instituts für Medienverantwortung) und Karina Henschel (Socia- Media-Koordinatorin bei Kleiner fünf).
Warum haben wir Angst?
„Menschen haben Angst, weil andere Angst haben“, konstatiert Sven Stockrahm, Wissenschaftsredakteur von Zeit Online, zu Beginn der Diskussion. Das Lernen aus eigenen Fehlern sei schließlich nur deshalb so schmerzhaft, weil es stets mit Gefahr verbunden sei. Also machten wir es uns bequem und lernten aus den Erfahrungen anderer – denn das habe sich auch in der Evolution als vorteilhaft erwiesen. Darum fürchteten wir einfach das, was andere fürchten. An sich sei das etwas Gutes. Das ändere sich jedoch, sobald die Angst in Panik umschlage. Sven Becker sagt:
„Menschen haben Angst vor dem, was sie nicht kennen oder kontrollieren können.“ An den Folgen von Herzkreislaufkrankheiten stürben jährlich
doppelt so viele Menschen wie an Krebs. Doch das mache uns weniger Angst, weil wir zu verstehen glaubten, wie das Herz funktioniere – nämlich wie eine Pumpe. Ist es defekt, sind wir es auch. Ob und wann einen Krebs befalle, sei unvorhersehbar; letztlich hätten wir keinen Einfluss darauf. Und genau dies mache den Menschen Angst.
Genauso verhalte es sich mit der Angst vor dem Terror.“
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Text: Alexandra Radke